Den Begriff VPN haben Sie schon öfter in Bezug auf Streaming-Dienste gehört? Aber bis heute können Sie sich unter diesen drei Buchstaben nichts Konkretes vorstellen? Wir helfen Ihnen auf die Sprünge.
Sie dachten bis jetzt, dass man sich am Rande des Darknets mittels VPN in ein anderes Netzwerk einhacken muss, um fremde Inhalte konsumieren zu können? An dieser Stelle können wir Entwarnung geben und klären gerne auf: VPNs sind sicher, erlaubt und eine tolle Möglichkeit, um sich mit virtuellen Netzwerken zu verbinden. Was sich genau hinter der Definition VPN-Verbindung verbirgt? Wie Sie eine VPN-Verbindung einrichten und dadurch berufliche und private Vorteile genießen? Und was man überhaupt dafür braucht? All das zeigen wir Ihnen in diesem Beitrag.
Was ist eine VPN-Verbindung genau?
VPN ist die Abkürzung für Virtuelles Privates Netzwerk (auf Englisch: Virtual Private Network) und verbindet Sie sicher mit dem Internet. Der gesamte Datenverkehr, also alles, was Sie online suchen, konsumieren oder eintippen, wird über das VPN verschlüsselt. Ein Beispiel, wie Sie sich das Ganze besser vorstellen können: Stellen Sie sich das Internet als großen Raum vor, in dem sich viele andere Personen bewegen. Wenn Sie nun eine VPN-Verbindung zum Surfen verwenden, wird ein privater Tunnel erstellt, der Sie vor neugierigen Blicken anderer schützt.
Es gibt drei Arten von VPN-Verbindungen:
- Persönliches VPN: Privat können Sie eine VPN-Verbindung verwenden, um Geoblocking-Systeme zu umgehen – oft im Zusammenhang mit Streaming-Anbietern. Möchten Sie beispielsweise das US-amerikanische Netflix-Angebot nutzen oder Serien über HBO online schauen? Mit einem sicheren VPN können Sie sich über Ihre Internetverbindung in ein amerikanisches Netzwerk einwählen. Dadurch erkennen Netflix und Co, dass Sie die Website über einen amerikanischen Server öffnen und gewähren Ihnen Zugang zu neuen und vorher blockierten Inhalten aus dem Ausland. Eine persönliche VPN-Verbindung ist aber auch beim Onlineshopping hilfreich, um sich vor gefälschten Seiten, irreführender Werbung oder Kreditkartenbetrug zu schützen.
- Site-to-Site-VPN: Diese VPNs verwenden hauptsächlich Unternehmen wie Großkonzerne mit mehreren Zweigstellen. Durch so eine VPN-Verbindung können Benutzer an ausgewählten Standorten das Firmen-Netzwerk, wie beispielsweise das Intranet, nutzen. Damit werden sämtliche Niederlassungen miteinander verbunden und die Kommunikation sowie der Austausch von Informationen und Daten dadurch vereinfacht.
- Remote-Access-VPN: Sie arbeiten im Homeoffice oder sind öfter mal auf Geschäftsreise? Dann nutzen Sie mit ziemlich großer Sicherheit eine solche Art der VPN-Verbindung. Denn wie der Begriff schon verrät, wird Ihnen remote ein Zugang zum Firmennetzwerk gewährt. Die VPN-Software sorgt dafür, dass Sie und Ihre Kollegen von überall aus auf Daten, E-Mails, Anwendungen und andere Ressourcen gleichzeitig zugreifen können. Die Verbindung wird auch hierbei verschlüsselt, um die Sicherheit der übertragenen Daten zu gewährleisten.
Wie funktioniert eine VPN-Verbindung?
Über VPN wird eine Verbindung zwischen Ihrem Gerät und einem anderen Server hergestellt, damit Ihre Daten sicher übermittelt werden. Dabei tragen VPNs zum Schutz Ihrer Privatsphäre bei, indem sie zusätzlich Ihre Internetverbindung samt Ihrer Daten verschlüsseln, um es Hackern schwieriger zu machen, an Ihre Informationen zu gelangen. Durch die verschlüsselte Datenübertragung und die Anonymität surfen Sie also unter einer Art Schutzschicht, oder wie oben beschrieben, in einem Tunnel.
Wenn Sie also eine Seite aufrufen, werden normalerweise IP-Adresse, Standort und andere Informationen über Sie gesammelt. Durch eine VPN-Software wird Ihre IP-Adresse jedoch durch eine andere, anonyme Adresse ersetzt beziehungsweise in verschlüsselte Codes umgewandelt, sodass die besuchte Homepage nicht weiß, wer Sie sind oder woher Sie kommen. Dadurch erhalten Sie Zugriff auf blockierte Inhalte und können Websites und Angebote regional entfernter Streaming-Anbieter freischalten.
Was braucht man für eine VPN-Verbindung?
Um eine sichere VPN-Verbindung einzurichten, benötigen Sie für Ihren Computer, Laptop, das Tablet oder Smartphone eine entsprechende VPN-Software oder VPN-App. Viele VPN-Anbieter erfordern ein Abonnement, das Sie erwerben, um die Dienste nutzen zu können. Die Kosten und Funktionen dafür variieren etwas. Sobald Sie ein VPN-Abo abgeschlossen haben, erhalten Sie Ihre Zugangsdaten, um sich mit dem VPN-Server zu verbinden.
VPN-Anbieter. Welcher ist der beste?
Die Angebote unterschiedlicher VPN-Anbieter variieren (Stand September 2023). Da dadurch Kosten anfallen und es verschiedene Funktionen und Abo-Modelle gibt, lohnt sich ein vorheriger Vergleich.
- Bestes Preis-Leistungs-Verhältnis mit NordVPN: Dieser Anbieter, bei dem Sie aus über 5.600 VPN-Servern in 60 Ländern wählen können, überzeugt in puncto Sicherheit und Datenschutz. Das Standard-Monatspaket gibt es ab 12,99 Euro. Das 1-Jahres-Paket mit drei Extra-Monaten ist ab 4,59 Euro im Monat zu haben. Oder Sie schließen ein 2-Jahres-Paket samt drei Monaten extra ab 3,99 Euro ab. Alles samt 30-Tage-Geld-zurück-Garantie.
- Preistipp samt kostenloser Version mit Atlas VPN: Ein gutes Einsteiger-Modell ist dieser Anbieter mit 1.000 Servern und 49 Standorten weltweit. Die Basisversion, mit der Sie unterbrechungsfrei samt einfacher Bedienung streamen können, ist kostenlos. Die drei Premium-Varianten im 1-Monatsabo um 11,22 Euro, im 1-Jahresabo um 3,82 Euro monatlich oder im 3-Jahresdeal + drei Monate gratis um 1,72 Euro im Monat schalten weitere Standorte frei.
- Super schnelle Verbindung dank VyprVPN: Mit über 100 Serverstandorten und bis zu zehnmal schnelleren Verbindungsgeschwindigkeiten ist dieser VPN-Anbieter ein sicherer Weg ins World Wide Web. Aber: Auch wenn die DSL-Leitung äußerst schnell ist, lässt das eher schlichte Angebot für Streaming-Fans etwas zu wünschen übrig, da dieser Service nur wenige Extras beinhaltet. Den Dienst gibt es als 1-Monatsabo um 10 Euro oder als 12-Monatsabo um 5 Euro monatlich.
- Im Streaming-Himmel mit CyberGhost VPN: Den größten Vorteil von VPNs sehen Sie im Freischalten von blockierten Streaming-Inhalten aus dem Ausland? Dann ist dieser Dienst der richtige für Sie. Auch wenn einige Server teilweise etwas langsam sein können, haben Sie eine riesengroße Auswahl aus über 7.000 VPN-Servern in über 90 Ländern. Den 1-Monatsdeal gibt es um 11,99 Euro. Beim 6-Monatsabo zahlen Sie 6,99 monatlich. Und im 2-Jahresabo bekommen Sie zusätzlich zwei Monate für 2,19 Euro im Monat.
So richten Sie eine VPN-Verbindung ein.
Sie möchten eine VPN-Verbindung auf Ihrem PC starten? Befolgen Sie diese Schritte:
- Ist Ihnen eine schnelle Geschwindigkeit wichtig oder ein breites Streaming-Angebot mit vielen Standorten und Servern? Legen Sie hohen Wert auf Sicherheit oder ist der Preis allein ausschlaggebend? Wählen Sie einen passenden VPN-Anbieter, der Ihren Nutzungsanforderungen entspricht.
- Melden Sie sich als nächsten Schritt bei einem VPN-Anbieter an, indem Sie ein passendes Abo abschließen. Es gibt Unterschiede in Bindungsdauer und Preisgestaltung – wählen Sie Ihren Favoriten.
- Laden Sie sich die VPN-Software herunter und installieren Sie das Programm auf Ihrem Computer. Stellen Sie dabei sicher, dass die VPN-Version Ihrem Betriebssystem entspricht.
- Öffnen Sie nach der Installation die Software und melden Sie sich mit Ihren Zugangsdaten an, die Sie beim Abo-Abschluss erhalten haben.
- Als Nächstes wählen Sie einen VPN-Serverstandort, mit dem Sie sich verbinden wollen. In der Regel können Sie eine Auswahl über ein Drop-down-Menü oder über eine Landkarte mit verfügbaren Standorten treffen.
- Verbinden Sie sich anschließend in der VPN-Software, damit der ausgewählte Standort zu Ihrem Netzwerk wird.
- Sobald die Verbindung hergestellt ist, zeigt die VPN-Software normalerweise an, dass Sie sich mittels VPN im Internet bewegen. Sie können anhand Ihrer IP-Adresse zusätzlich sicherstellen, dass sie sich geändert hat und auf den VPN-Serverstandort verweist.
- Sie möchten die VPN-Verbindung trennen? Schließen Sie die Software oder klicken Sie auf einen Button, der in der Regel „Trennen“ lautet.
Die genauen Schritte können je nach VPN-Anbieter und Software etwas variieren.
Troubleshooting: die häufigsten Probleme.
Die VPN-Verbindung ist nicht möglich? Folgende Probleme können Sie durch einfache Ursachenforschung beheben:
- Sie haben Verbindungsprobleme? Überprüfen Sie die Internetverbindung. Stellen Sie außerdem sicher, dass Sie die korrekten Zugangsdaten, also den richtigen Benutzernamen und das richtige Passwort, bei der Anmeldung eingegeben haben. Probieren Sie auch mal verschiedene VPN-Standorte aus, da manchmal bestimmte Server überlastet sein können. Schalten Sie auch gegebenenfalls Firewalls oder andere Blocker vorübergehend aus, die den VPN-Verkehr blockieren.
- Die Verbindungsgeschwindigkeit ist langsam? Wählen Sie einen anderen VPN-Serverstandort, der geografisch näher an Ihrem eigentlichen Standort liegt, um die Geschwindigkeit zu verbessern. Das Tempo hat sich nicht erhöht? Überprüfen Sie, ob andere Anwendungen und Programme auf Ihrem Gerät die Bandbreite beanspruchen und schließen Sie sie gegebenenfalls.
- Ist die Kompatibilität das Problem? Stellen Sie sicher, dass Ihre heruntergeladene und installierte VPN-Software dem Betriebssystem Ihres Geräts entspricht. Ist die VPN-Verbindung noch immer nicht möglich? Aktualisieren Sie gegebenenfalls die Software und das Betriebssystem auf die neueste Version.
- Ist der Zugang auf bestimmte Websites oder Dienste eingeschränkt? Verbinden Sie sich mit einem anderen VPN-Server, um geografische Beschränkungen zu umgehen. Stellen Sie außerdem sicher, dass Ihre VPN-Software richtig konfiguriert ist und alle erforderlichen Einstellungen aktiv sind. Ein weiterer Grund für Einschränkungen könnte sein, dass Ihr VPN-Anbieter spezielle Server für den Zugriff auf eingeschränkte Inhalte bereitstellt – wechseln Sie gegebenenfalls.
FAQ.
Ein VPN (virtuelles privates Netzwerk) macht Ihre Internetverbindung sicherer und privater, indem es Ihre Daten verschlüsselt und an einen entfernten Server leitet. Eine Verbindung wird wie durch einen Tunnel aufgebaut, sodass Fremde Ihre Online-Aktivitäten nicht sehen können.
Mit einer sicheren VPN-Verbindung können Sie dadurch Ihre Privatsphäre im Internet schützen, da die IP-Adresse verborgen beziehungsweise verschlüsselt wird. Dadurch können Sie auf blockierte Webseiten zugreifen und Inhalte von Streaming-Anbietern konsumieren, die in Ihrer Region blockiert sind. Oder Sie nutzen eine VPN-Verbindung, um von unterwegs aus zu arbeiten oder in einer Zweigstelle Ihrer Firma auf Daten zuzugreifen sowie mit anderen Informationen auszutauschen.
Im Normalfall bemerken Sie beim Surfen mit VPN keine störende Verzögerung. Es kann jedoch sein, dass Ihre Internetgeschwindigkeit verlangsamt wird. Verwenden Sie einen sehr weit entfernten VPN-Server? Wählen Sie einen Standort, der Ihnen näher ist, um die Latenz zu verringern. Es kann auch sein, dass ein VPN-Server überlastet ist, da viele Benutzer gleichzeitig damit verbunden sind. Probieren Sie einen anderen Standort mit geringerer Serverauslastung aus. >> Mehr erfahren, wie Sie Probleme lösen können
VPN-Verbindungen sind in den meisten Ländern legal – so auch in Österreich. Einzig können Streaming-Anbieter in Ihren AGBs den Einsatz von VPN-Diensten verbieten. Prüfen Sie, ob die Verwendung von VPN-Verbindungen erlaubt ist.
Sie legen besonderen Wert auf Privatsphäre? Dann klicken Sie auf diesen Beitrag zu Sicherheit im Internet. Und alles rund um sicheres Surfen finden Sie in dieser Übersicht.
Artikel verfasst von Matthias aus dem Drei Redaktionsteam.
Über den Autor:
Wer es nicht im Kopf hat, hat es in den Beinen? Nicht mit Redakteur Matthias. Denn wo immer es einen Life Hack oder einen Kniff gibt, der uns das Leben erleichtert: Matthias kennt ihn – und teilt sein Wissen in seinen Artikeln gerne mit Ihnen. Sie wollen mehr davon? Hier geht es zu allen Beiträgen von Matthias rund um die besten Tipps & Tricks.