Grüner Strom, Stromanbieterwechsel und Geld sparen: Was Sie zum Thema Strom wissen sollten.
Text: Matthias | 25. November 2019 10:40Viele Infos, wenig Durchblick? Kaum eine Entscheidung im Haushalt ist so komplex wie die Wahl der Stromversorgung. Worauf Sie bei Ihrem Stromvertrag achten sollten, wie Sie einfach Anbieter wechseln und was es eigentlich mit sauberem Strom auf sich hat, erfahren Sie in diesem Beitrag.
You‘ve got the power: So finden Sie den richtigen Anbieter.
Österreichische Single-Haushalte verbrauchen etwa 1.900 kwH pro Jahr, bei einer dreiköpfigen Familie sind es jährlich circa 4.250 kWh. Abgestimmt auf Ihren Verbrauch und die individuellen Präferenzen stehen Ihnen eine Vielzahl an Tarifen am Strom-Markt zur Verfügung.
Anmeldung, Wechsel und Kündigung leicht gemacht.
Für gewöhnlich kündigt Ihr neuer Stromlieferant in Ihrem Auftrag den Vertrag mit Ihrem ehemaligen Stromversorger und klärt außerdem den technischen Ablauf des Wechselvorgangs. Sie müssen also lediglich den Stromlieferanten, der für Sie per Tarifkalkulator ausgewählt wurde, kontaktieren und den neuen Vertrag abschließen. Übrigens: Wechselgebühren dürfen dabei nicht eingehoben werden. Unser Tipp: Achten Sie bei den Vertragsbedingungen unbedingt auf die Dauer der Bindung.
So sparen Sie Nerven und Energie.
Üblicherweise stehen verschiedene Tarife zur Auswahl – etwa Tarife mit fixen Preiskomponenten, Tarife mit Staffelpreisen oder verbrauchsabhängige Tarife. Prüfen Sie Rabatte und Preisgarantien, häufig werden Boni erst nach einem Jahr ausbezahlt und dies häufig nach dem Stichtag, zu dem gekündigt werden könnte. Vorsicht ist auch bei Einmalrabatten geboten – hier erhalten Sie häufig Rabatte beim Abschluss, doch danach erfolgen rasch empfindliche Indexanpassungen.
Noch grün hinter den Ohren? Was Sie über grünen Strom wissen sollten.
Öko verbinden Sie mit Dreadlocks, Hippiekleidung und Heugeruch? Dieser Ruf gehört schon lange der Vergangenheit an. Unter Ökostrom ist elektrische Energie aus umweltfreundlichen, erneuerbaren Energiequellen zu verstehen – im Gegensatz zum konventionell gewonnenen Strom aus Kernenergie, Kohle, Erdöl oder Erdgas. Mit dem Bezug von Ökostrom können Sie also ganz einfach Ihren CO₂-Fußabdruck verringern und der Umwelt etwas Gutes tun ohne dafür auf etwas zu verzichten. Denn häufig ist der Bezug von grünem Strom wider Erwarten nicht teurer als der konventionell angebotene. Da Ökostrom allerdings kein geschützter Begriff ist, sollten Sie in jedem Fall auf Gütesiegel und Zertifikate achten. Häufig steckt „Graustrom“ in Grünstrom-Produkten, darum empfiehlt es sich auf den Herkunfts-Nachweis des Stromprodukts zu achten. Werfen Sie also einen Blick darauf, wie Ihr Strom produziert wurde und auf vorhandene Zertifikate und Umweltzeichen.
Leben auf Sparflamme? Wie Sie ohne Verzicht Strom sparen.
Ihr Kühlschrank stammt aus dem letzten Jahrtausend? Definitiv nicht günstig für Ihre Energiebilanz, denn ältere Geräte verbrauchen häufig mehr Strom als nötig. Achten Sie darauf, energieeffiziente Geräte zu kaufen, also Geräte, die mindestens mit dem A++ Standard ausgewiesen sind. Wenn Ihre Haushaltsgeräte nicht in Verwendung sind, sollten Sie diese vollständig ausschalten, anstatt bloß in den Stand-by-Modus zu versetzen – denn auch dieser benötigt Energie. So kann Sie ein Radio, das nicht benützt wird, aber sich dauerhaft im Stand-by Modus befindet, bis zu 18 Euro im Jahr kosten. Verwenden Sie abschaltbare Steckdosenleisten, um etwa nachts alle Geräte vom Strom zu trennen. Wäschetrockner und Klimageräte entpuppen sich als gierige Energieräuber – wenn möglich, sollten Sie deren Einsatz reduzieren oder vollständig darauf verzichten.
Do it yourself-Stromversorgung.
Haben Sie schon einmal daran gedacht, Ihren eigenen Strom zu produzieren? Mini-Photovoltaik-Anlagen machen‘s möglich. Kleine Solarpanele wie etwa jene von SolMate können etwa am Balkongelände befestigt und an eine gewöhnliche Steckdose angesteckt werden. Der selbst erzeugte Strom wird direkt in die Steckdose zurückgespeist und steht in der gesamten Wohnung zur Verfügung. Die Funktionsweise des Mini-Kraftwerks simon basiert auf demselben Konzept. Der große Vorteil: beide Geräte sind günstig in der Anschaffung und können ohne Genehmigung aufgestellt und genutzt werden. Tesla, das Vorreiter-Unternehmen in Bereich Nutzung nachhaltiger Energie, hat zudem eine Powerwall entwickelt, die einfach mit einer Solaranlage kombiniert werden kann und das Speichern von überschüssigem Solarstrom möglich macht. Bonustipp: Für Photovoltaik und Energiespeicher können Sie staattliche Förderungen beantragen.
Auf der richtigen Spur: energiebewusst unterwegs dank E-Mobilität.
Die Fridays for Future finden eine steigende Anzahl an Beteiligung und Ende September 2019 wurde vom Österreichischen Nationalrat gar der Klimanotstand ausgerufen. Viele Menschen würden gerne umweltbewusster handeln, wissen jedoch nicht wie. Im Bereich Energie können Sie auch außerhalb der eigenen vier Wände auf Effizienz und Ihre CO₂-Bilanz achten. Eine Idee dafür ist das Konzept des Carsharings. Diese erfreut sich seit einigen Jahren wachsender Beliebtheit, weshalb erst kürzlich das erste E-Auto-Sharing ELOOP in Wien durchstartete. Vom Kleinwagen bis zum Transporter sind Sie damit zu 100 % mit Ökostrom unterwegs, produzieren kein CO₂ und können in ganz Wien gratis parken. Klima-Karmapunkte sammeln leicht gemacht!
Artikel verfasst von Matthias aus dem Drei Redaktionsteam.
Über den Autor:
Wer es nicht im Kopf hat, hat es in den Beinen? Nicht mit Redakteur Matthias. Denn wo immer es einen Life Hack oder einen Kniff gibt, der uns das Leben erleichtert: Matthias kennt ihn – und teilt sein Wissen in seinen Artikeln gerne mit Ihnen. Sie wollen mehr davon? Hier geht es zu allen Beiträgen von Matthias rund um die besten Tipps & Tricks.