Gleichzeitig per Video telefonieren, ein neu gekauftes Computerspiel herunterladen, die Lieblingsserie streamen und Familienfotos in der Cloud sichern – und das alles mit höchster Internetgeschwindigkeit. Klingt utopisch? Nicht ganz: Ein Glasfaser-Anschluss macht’s möglich.
Glasfaser-Internet punktet mit den höchsten Geschwindigkeiten beim Up- und Download. Aber welche Leistung bringt es wirklich und wie holen Sie das Maximum aus Ihrem Glasfaser-Hausanschluss heraus? Das erfahren Sie in diesem Artikel.
Wie schnell ist ein Glasfaser-Anschluss wirklich?
Glasfaser ist derzeit die schnellste Internettechnologie. Ein Glasfaser-Anschluss (Fiber to the Home; kurz FTTH) liefert beeindruckende Geschwindigkeiten: Bis zu 1 Gbit/s im Download und 500 Mbit/s im Upload sind derzeit möglich. In Testumgebungen wurden sogar schon Datenraten von mehreren TBit/s erreicht. Da sich Technologie und Ausbau außerdem rasch entwickeln, könnten bei FTTH-Anschlüssen in Zukunft sogar Download-Bandbreiten von 10 bis 20 Gbit/s möglich sein. Zum Vergleich: Die Download-Geschwindigkeit eines DSL-Anschlusses liegt bei bis zu 32 Mbit/s, der Upload läuft bis zu 1 Mbit/s. Beim Kabelinternet können Kund:innen bis zu 1 GBit/s downloaden und die Upload-Rate liegt bei bis zu 50 Mbit/s.
Was heißt das für die Nutzer:innen? Das zeigt ein Beispiel: Laden Sie sich mit einem DSL-Anschluss ein Programm mit 20 Gigabyte herunter, dauert das oft mehrere Stunden. Mit einem Glasfaser-Zugang ist das in ein paar Minuten möglich.
Auch im Vergleich zu Mobilfunk-Internet hat Glasfaser-Internet Vorteile. Zwar bieten auch LTE und vor allem 5G-Internet gute Datenübertragungsraten, allerdings nimmt die Geschwindigkeit bei hoher Netzauslastung, wie etwa am Abend, oft ab – besonders bei älteren Mobilfunktechnologien. Dennoch bietet Glasfaser-Internet in puncto Stabilität und Geschwindigkeit weiterhin einen entscheidenden Vorteil: Sie können auf mehreren Geräten gleichzeitig ohne Unterbrechungen streamen, online ein Computerspiel zocken und über Video telefonieren – und das zu jeder Tageszeit.
Warum ist das Glasfaser-Internet so schnell? DSL-Verbindungen übertragen Daten mittels Kupferkabeln. Bei Kabelanschlüssen sind Koaxial-Fasern im Einsatz. Der Clou von Glasfaser-Internet: Texte, Bilder und Videos werden über optische Glasfaser-Kabel als Lichtsignale transportiert. Und da sich Licht extrem rasch bewegt, ist das Glasfaser-Internet jederzeit so schnell und stabil.
Wichtig: Welche Geschwindigkeit in Ihrem Endgerät ankommt, hängt im Fall eines Glasfaser-anschlusses noch von zusätzlichen Faktoren ab. Eine Rolle spielen etwa der verwendete Router, die Hardware und der gewählte Tarif.
Fiber to the Home (FTTH) & Fiber to the Building (FTTB):
Unterschiede & Geschwindigkeiten.
- Fiber to the Home (FTTH) ist sozusagen der „echte“ Glasfaser-Hausanschluss. Dabei sind alle Kabel innerhalb des Gebäudes aus Glasfasern – bis hin zum Router. Damit lassen sich die höchsten Geschwindigkeiten mit bis zu 10 Gbit/s erreichen. Häuser mit FTTH-Anschlüssen sind gut für die Zukunft gerüstet: Weil immer mehr Daten im Internet transportiert werden, sind künftig auch immer größere Bandbreiten erforderlich.
- Bei einem Fiber to the Building (FTTB)-Anschluss endet die Glasfaser-Leitung am Gebäude der Kund:innen. Innerhalb des Gebäudes werden die Daten mittels der alten Kupferkabel transportiert. Die maximal mögliche Datenübertragungsrate ist mit bis zu 1 Gbit/s niedriger als bei FTTH. FTTB-Anschlüsse finden sich häufig bei Geschäftskomplexen und Mehrfamilienhäusern: Also wenn sich viele Parteien ein Haus teilen und nicht überall im Gebäude sofort ein Glasfaserkabel verlegt werden soll oder kann.
Welche Faktoren beeinflussen die Geschwindigkeit von Glasfaser-Internet?
- Wichtig ist, ob Ihre Region oder Ihr Wohngebiet schon über ein ausgebautes Glasfaser-Netz verfügt. Daraus ergibt sich etwa, welche Anschlüsse möglich sind: Fiber to the Home (FTTH) oder Fiber to the Building (FTTB)? Zusätzlich beeinflusst Ihr gewählter Tarif, wie hoch die Download- und Upload-Bandbreite ist.
- Ihre Hardware hat ebenso Einfluss auf die Geschwindigkeit: Also zum Beispiel, welchen Router oder welches Glasfaser-Modem Sie verwenden.
- Auch die Anzahl der gleichzeitig verwendeten Geräte und Anwendungen beeinflusst die Internetgeschwindigkeit. Wenn in Ihrer Wohnung zum Beispiel fünf HD-Streams gleichzeitig laufen, könnte die Bandbreite dafür je nach gebuchtem Tarif zu gering sein. Die einzelnen Streams können in diesem Fall stocken. Schauen Sie nur einen, läuft dieser hingegen einwandfrei.
So holen Sie das Maximum aus Ihrem Glasfaser-Anschluss heraus.
Es gibt viele Möglichkeiten, um Ihren Glasfaser-Hausanschluss bestmöglich zu nutzen.
- Wenn Sie zum Beispiel einen veralteten WLAN-Router verwenden oder er an einer ungünstigen Ecke platziert ist, leidet die Internetgeschwindigkeit im ganzen Gebäude. Hier finden Sie einige Tipps, wie Sie mehr Geschwindigkeit aus Ihrem WLAN-Router herausholen.
Hier testen Sie übrigens Ihre Internet-Geschwindigekt. - Bei Fiber to the Home-Anschlüssen wird außerdem meist ein externes Modem (Optical Network Termination, kurz ONT) installiert. An dieses Modem können Sie die meisten Router mit einem LAN-Kabel anschließen. Beachten Sie dabei, dass der LAN-Anschluss mindestens so schnell ist wie das gebuchte Tempo des Glasfaser-Tarifs.
- Außerdem können veraltete Handys oder Laptops die ganze Bandbreite eines modernen WLAN-Netzwerks in Ihrer Wohnung oft nicht nutzen. Apropos WLAN: Wenn Sie das Maximum aus Ihrem Glasfaser-Hausanschluss holen wollen, empfiehlt sich ein kabelgebundenes Netzwerk in Ihrem Haus.
Rein physikalisch entstehen durch ein Funknetz immer Geschwindigkeitsverluste. Wenn Sie Glasfaserkabel in alle Bereiche des Hauses und zu allen wichtigen Geräten legen, bei denen Sie Highspeed-Internet nutzen wollen, sind Sie am schnellsten und stabilsten unterwegs.
FAQ.
Ein Fiber to the Home (FTTH) Glasfaser-Hausanschluss erreicht die höchsten Geschwindigkeiten. Bis zu 1 Gbit/s im Download und 500 Mbit/s im Upload sind dabei möglich. In Zukunft könnten auch 10 bis 20 Gbit/s möglich sein.
Entscheidend ist der Ausbaugrad in Ihrem Wohngebiet: Ist in Ihrem Gebäude ein Fiber to the Home (FTTH) Glasfaser-Hausanschluss möglich oder Fiber to the Building (FTTB)? Als „echter“ Anschluss bringt FTTH das schnellste Glasfaser-Internet in Ihren Haushalt. Zudem gibt es weitere Bremsen: So sollte die Hardware, also zum Beispiel Ihr Router, auf dem neuesten Stand der Technik sein. Dann können Sie das Glasfaser-Internet bestmöglich nutzen. Funknetze, also WLAN, sorgen ebenso für Geschwindigkeitsverluste. Die Verwendung von Netzwerkkabeln statt WLAN für die wichtigsten Geräte in Ihrem Haushalt schafft die schnellste und stabilste Internetverbindung.
Fiber to the Home (FTTH) ist der „echte“ Glasfaser-Anschluss und ermöglicht mit durchgehenden Glasfaser-Kabeln bis zum Router Internetgeschwindigkeiten bis zu 10 Gbit/s. Das macht FTTH besonders zukunftssicher. Fiber to the Building (FTTB) endet hingegen an der Gebäudegrenze, wo Kupferkabel die Daten innerhalb des Hauses übertragen. FTTB erreicht maximal 1 Gbit/s und wird oft genutzt, wenn Glasfaser-Kabel aus Gründen wie Brandschutz nicht ins Gebäude verlegt werden können. Somit kann durchaus gesagt werden, dass Fiber to the Home-Anschlüsse bessere Ergebnisse erzielen.
Noch gar nicht lange ist es her, da lief Internet noch über den Telefonanschluss. Heute sind bereits viele andere Anschlüsse ganz ohne Telefon möglich. Glasfaser-Internet ist die modernste, schnellste und stabilste Variante. Wenn Sie an einer zukunfts- und leistungsfähigen Internetverbindung interessiert sind, lohnt sich ein Glasfaser-Hausanschluss auf jeden Fall.
Artikel verfasst von Matthias aus dem Drei Redaktionsteam.
Über den Autor:
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