Unsere Tipps gegen Burnout im Home-Office

Mentale Gesundheit: Tipps gegen Burnout im Home-Office.

Text: Julia | 16. Februar 2021 14:25

Von zu Hause aus zu arbeiten ist spätestens seit Corona, Lockdowns und Co in unseren Arbeitsalltagen angekommen. Doch neben Zeitersparnissen und Bequemlichkeiten lauern im Home-Office auch psychische Belastungen, Burnouts und sogar Boreouts – denn die mentale Gesundheit bleibt häufig auf der Strecke.

Für viele ist das Home-Office ein herrliches Arbeitsumfeld: Immerhin bleibt man im geborgenen Umfeld und erspart sich den Weg zur und von der Arbeit. Auf den ersten Blick bleibt also mehr Zeit für private Dinge wie Einkaufen, Entspannen, Hobbys und mehr. Auf den zweiten Blick zeigte sich aber vor allem in den vergangenen Lockdown- und Home-Office-Monaten: Viele Menschen neigen im Home-Office dazu, mehr und länger zu arbeiten oder sich selbst mehr Druck als nötig zu machen. Dabei entsteht über die Zeit Überforderung und die mentale Gesundheit bleibt häufig auf der Strecke. Wir präsentieren Ihnen deshalb unsere Tipps gegen Überlastung und Burnout im Home-Office.

Burnout-Syndrom: Wenn die Arbeit zur Belastung wird.

Psychische Krisen wie das Burnout-Syndrom als Reaktion auf Stress und Überlastung am Arbeitsplatz gewannen in den vergangenen Jahren immer mehr an Bedeutung. Das Burnout-Syndrom ist vereinfacht gesagt das Ergebnis der ständig steigenden Erwartungen, des wachsenden Drucks und der hohen Informationsflut, die täglich auf uns Menschen hereinbricht – sowohl am Arbeitsplatz als auch privat. Die Folgen sind teils schwere persönliche Krisen, die im schlimmsten Fall Depressionen und sogar eine Arbeitsunfähigkeit zur Folge haben können. In „weniger schweren“ Fällen äußert sich das Syndrom durch Niedergeschlagenheit, Müdigkeit, Schlaflosigkeit, Infektionsanfälligkeit, Magenprobleme und mehr. Die mentale Gesundheit wirkt sich also direkt auf die physische Gesundheit aus.

Home(Office) sweet Home(Office).

Wer von zu Hause aus arbeitet, merkt schnell: Man spart Zeit. Immerhin müssen Sie morgens nicht den Weg in die Arbeit antreten und abends nicht wieder nach Hause fahren. Und auch das Styling muss im Home-Office (besonders an Tagen ohne Videocall-Termin) nicht bis ins kleinste Detail passen. Gleichzeitig neigen wir Menschen von Natur aus dazu, die eingesparte Zeit in die Arbeit zu stecken oder sich wegen der entspannten Atmosphäre zu Hause unproduktiv und schuldig zu fühlen. Für Ihre mentale Gesundheit und zur Vermeidung eines Burnouts ist es deshalb unerlässlich, fixe Arbeitszeiten zu definieren, in denen Sie sich möglichst nicht ablenken lassen. Gleichzeitig legen Sie fest, wann Ihr Privatleben stattfindet: Diese Zeit gehört nur Ihnen alleine – nicht Ihren Kollegen, Ihren Kunden oder Ihrem Chef.

Home-Office und Privatbereich streng trennen.

Nicht nur zeitlich, sondern auch örtlich ist es sehr wichtig, Berufliches und Privates strikt zu trennen. Um Ihre mentale Gesundheit zu schonen, sollten Sie daher einen fixen Arbeitsplatz für Ihr Home-Office einrichten, den Sie für private Zwecke möglichst nicht benötigen. Eine Alternative ist es, sich täglich einen Arbeitsplatz einzurichten und diesen am Ende Ihrer Arbeitszeit wieder zu räumen. Vermeiden sollten Sie hingegen, Ihren Laptop und damit Ihre Arbeit in private und intime Räumlichkeiten mitzunehmen. Denn: So verschwimmt die Grenze zwischen Arbeit und Privatleben unterbewusst und völlig automatisch.

Das Nonplusultra: Pausen einlegen.

Keine Frage, wir möchten mit unserer Arbeit möglichst schnell voranschreiten. Immerhin schwirren uns täglich fast unzählige Aufgaben im Kopf herum, die es rasch und gewissenhaft zu erledigen gilt. Anstatt dem natürlichen Impuls nachzugeben und noch schneller oder gar ohne Pausen durchzuarbeiten, sollten Sie regelmäßig einen Moment innehalten und kurze Pausen einlegen. Das bringt Sie auf frische Gedanken und macht Sie langfristig sogar produktiver.

Seien Sie nicht erreichbar.

Endlich Feierabend! Doch plötzlich klingelt Ihr Telefon und auch das berufliche E-Mail-Postfach auf Ihrem Handy vermeldet ständig Neuigkeiten? Unser Tipp, um einem Burnout im Home-Office sowie im Allgemeinen entgegenzuwirken: Deaktivieren Sie alle beruflichen Kommunikationsmittel in Ihrer Freizeit. Ob Apps, E-Mail-Synchronisationen oder berufliche Social-Media-Netzwerke – sie alle haben nichts in Ihrer Freizeit verloren. Und auch Anrufe von Kollegen, Ihrem Chef oder Kunden sollten Sie außerhalb der Arbeitszeiten nicht annehmen. Dazu sollten Sie Ihre Arbeitszeiten jedoch im Vorfeld aktiv kommunizieren, denn nur so wissen alle Beteiligten, wann Sie beruflich zur Verfügung stehen und wann nicht.

Planen Sie Ihr Privatleben.

Besonders in Zeiten von Lockdowns und mehr oder weniger freiwilligem Home-Office schleicht sich auch im Privatleben oftmals eine gewisse Eintönigkeit ein. Eine allgemeine Unzufriedenheit und eine niedrigere Stressresistenz sind die Folgen. Um das zu vermeiden und Ihre mentale Gesundheit zu schützen, sollten Sie also auch Ihr Privatleben planen. Erstellen Sie sich etwa einen Wochenplan und legen Sie fest, was Sie wann erreichen und erledigen möchten. Möchten Sie sich mit Freunden treffen, sollten Sie auch diese Abmachungen möglichst früh möglichst konkret gestalten. Ansonsten könnten sich Ihre Pläne wieder im Sand verlaufen. Außerdem haben Sie dann auch im stressigen Berufsalltag stets etwas, worauf Sie sich freuen können.

Sonderfall Boreout: Wenn Lob, Sinn und Herausforderung fehlen.

Sehr ähnliche Symptome wie das Burnout-Syndrom hat das bisher weniger bekannte Boreout-Syndrom. Dabei zählen in erster Linie die Unterforderung im Job, das Fehlen eines persönlichen Sinns im Arbeitsalltag und eine geringe Wertschätzung der geleisteten Arbeit durch Vorgesetzte zu den Auslösern. Auch dieses Syndrom gewinnt durch steigende Ansprüche an uns selbst immer mehr an Bedeutung und sollte ebenfalls durch bestimmte Handlungen möglichst vermieden werden: Dazu zählen unter anderem das aktive Ansprechen von Unterforderung oder fehlender Wertschätzung, ein Jobwechsel oder Umschulungen zu für Sie interessanteren Berufsbildern.


Artikel verfasst von Julia aus dem Drei Redaktionsteam.

Über den Autor:

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