Mit GPS durch den Alltag: So funktioniert das System.
Text: Christoph | 22. Februar 2022 10:03GPS, oder für diejenigen, die der Buchstaben-Hintergrund interessiert, „Global Positioning System“, ist längst ein fester Bestandteil Ihres Alltags? Wir verraten Ihnen nützliche Infos rund um das Navigationssystem, das unser Leben seit einigen Jahren einfacher macht.
Die heiß ersehnte Urlaubsdestination am Strand erreichen Sie am liebsten per digitaler Wegbeschreibung? Wanderrouten planen Sie sicherheitshalber am Smartphone vor? Und bei der abendlichen Joggingrunde zeichnet Ihre Smartwatch die Strecke stets auf? Das globale Positionsbestimmungssystem, auf Deutsch kurz GPS, ortet mithilfe technischer Geräte Ihren Standort und hilft Nutzern, im Alltag besser zurechtzukommen. Doch was können diese Systeme alles, woher kommt das GPS und welche Einsatzbereiche deckt die Technologie ab? Wir bringen Sie mit einigen Antworten ans Ziel.
GPS: Woher kommt das System und wie funktioniert es?
Wussten Sie, dass GPS offiziell NAVSTAR GPS heißt? Der zusätzliche Vorname des Systems steht für „Navigation Satellite Timing and Ranging“ und bedeutet so viel wie Zeit- und Entfernungsmessung von Navigationssatelliten. Genauso wie das Internet, wurde auch diese Technologie ursprünglich für das Militär entwickelt. In den 1970er-Jahren galt der Nutzen des Systems der Positionsbestimmung und Navigation von Waffen, Schiffen und Flugzeugen. Da GPS-Geräte nur Signale empfangen, aber keine abgeben, kann navigiert werden, ohne, dass Dritte Informationen zum eigenen Standort erhalten. Dies ist auch der Hauptunterschied zu Ihrem Smartphone, das Signale empfangen und sehr wohl auch senden kann. Was nach komplizierter Technik klingt, ist einfach erklärt: Satelliten, die um die Erde kreisen, senden ihre Position und Uhrzeit als Signale zu uns hinab. Das GPS-Empfangssystem im Handy oder Auto-Navi berechnet die Entfernung zu allen Satelliten und ermittelt daraus seine Position auf der Erde. Wenn Sie Ihre digitale Wegbeschreibung unterwegs verwenden, ermittelt das System neben Ihrer Position auch die Geschwindigkeit und Bewegungsrichtung.
„Biegen Sie links ab“: GPS als Navigation im Auto.
Apropos Richtung und Geschwindigkeit: Woran denken Sie als erstes, wenn Sie GPS hören? Vermutlich ans Navigieren beim Autofahren. Damit Sie unkompliziert an Ihr Ziel gelangen können, finden seit den 80er-Jahren mobile Navis ihren Weg ins Fahrzeug. Das erste Navi mit integrierter Landkarten- und Stadtplan-Software hieß übrigens EVA und stand für „Elektronischer Verkehrslotse für Autofahrer“. Und nichts anderes macht die Software: Nach Eingabe des Zielortes lotst Sie das GPS meist mittels akustischer Sprachausgabe zum Endpunkt. Verbaute Navigationssysteme haben den Vorteil, dass sie mit der Fahrzeugelektronik verbunden sind und dadurch in Tunnelstrecken oder anderen Funklöchern den Empfang aufrechterhalten. Auch drohende Staus oder andere Behinderungen werden laufend ermittelt, sodass Sie im Idealfall rechtzeitig daran vorbeigelotst werden. Weitere Vorteile von GPS im Auto: Als Fahrer können Sie sich ablenkungsfrei auf den Verkehr konzentrieren. Und auch der Kraftstoffverbrauch vermindert sich durch effizienteres Fahren und den kürzesten Weg.
GPS am Handy: täglicher Begleitservice für unterwegs.
Was das fest verbaute Navi im Auto früher war, ist heute nur mehr einen Handgriff weit in die Hosentasche entfernt: Die Rede ist natürlich vom Smartphone. Bei Aktivierung der GPS-Funktion – meistens zu finden mittels Hinunterwischen des oberen Menüs am Startbildschirm – empfängt Ihr Smartphone Satellitensignale und gibt Daten wie Standort und Geschwindigkeit ab. Damit liefern Anwendungen wie die klassische Google Maps App, aber auch andere GPS-Apps wie Sygic GPS Navigation oder MapFactor Navigator Standortgenauigkeiten von fünf bis 15 Meter. Für berufliche Anforderungen bieten professionelle Systeme eine noch genauere Bestimmung im Submeter- oder Zentimeterbereich. GPS auf Ihrem Smartphone zählt zu den „Global Navigation Satellite Systems“ (kurz GNSS). Diese globalen Satellitennavigationssysteme bieten in Kombination eine umfangreiche Positionsbestimmung. Das russische Navigationssystem GLONASS sowie Beidou von China sind neben NAVSTAR GPS globale Empfangssäulen. Daneben verspricht das GPS-System Galileo der EU eine noch höhere Genauigkeit von nur wenigen Zentimetern und übertrifft konkurrierende Systeme damit bei weitem.
GPS im Alltag: Einsatzmöglichkeiten für Freizeit und Sport.
Immer häufiger wird GPS auch bei sportlichen Aktivitäten eingesetzt. Beim Laufen möchten Sie Ihre Route nachverfolgen und Ihre Geschwindigkeit messen? Mit Smartwatches wie der Apple Watch können Sie Ihre Bewegungen beim Auspowern automatisch tracken. Was für Modelle es gibt und welche Unterschiede zwischen der Apple Watch GPS-Version und dem Apple Watch Modell Cellular + GPS vorherrschen? In diesem Artikel finden Sie alle Informationen. Und wenn Sie sich für eine Version entschieden haben, finden Sie hier die passenden Apple Modelle für die nächste Laufrunde. Übrigens: Apps wie WhatsApp, Glympse oder Vivatar können Ihren Standort mittels GPS-Tracking am Smartphone ermitteln, den Sie in Echtzeit mit Familie und Freunden teilen können.
Sind Sie mit Ihrem Smartphone oft im Freien unterwegs? Wenn das Handy mal abhanden kommt, finden Sie in diesem Artikel einige kostenlose Tools, um Ihr Smartphone zu orten. Und falls Sie sich für die neuesten Geräte und ihre Funktionen interessieren, finden Sie hier einen Überblick.
Artikel verfasst von Christoph aus dem Drei Redaktionsteam.
Über den Autor:
Christoph kennt die Welt des „Digital Life“ mindestens so gut wie seine Westentasche: Ob coole Fakten rund ums Streamen, die neuesten E-Sports oder um die Privatsphäre im Internet – Redakteur Christoph kennt jeden Schmäh der digitalen Welt. Bleiben Sie hier mit Christophs Artikeln zum Thema Digital Life auf dem Laufenden.