Samsung Galaxy Note 10+ im User-Test.

Text: Marijan Kelava (Drei Kunde) | 22. August 2019 10:37

Endlich! Mein erstes Note von Samsung. Schon beim Auspacken war ich leicht nervös – wie fühlt es sich an und wie funktioniert das mit dem Stift so? Ich wollte ja schon immer ein mobiles Gerät haben, mit dem ich unterwegs schnell mal was unterschreiben oder eine Notiz verfassen kann. Und da war es nun – in seiner vollen Pracht.

Das Display? Etwas Besseres gibt es derzeit nicht.

Apropos Pracht! Samsung macht derzeit die besten Displays. Das ist ein Faktum und das haben sie mit dem Note 10+ mal wieder bewiesen. Auch, weil Samsung etwas geschafft hat, woran viele Hersteller derzeit scheitern: Die „Screen to Body Ratio“ so zu minimieren, sodass die Vorderseite praktisch nur mehr aus dem Display besteht. Und das hat der südkoreanische Hersteller auch fast geschafft: Das 6,8 Zoll große Smartphone besteht praktisch nur aus einem Display – nur oben und unten gibt es etwas Rand und in der Mitte einen Punkt. Dort ist die Kamera zu finden. Dazu später etwas mehr.

Das Display löst mit 3040x1440 Pixel auf – unfassbar hochauflösend – hier einzelne Pixel auszumachen ist ein Ding der Unmöglichkeit. Fotos sehen fantastisch aus und auch Videos können sich sehen lassen - auch weil es Unterstützung für HDR-Content gibt. Das ist eine gute Nachricht für alle Netflix-Fans. Aber auch auf YouTube sind HDR-Videos aufzufinden:

Bevor dieser Liebesbrief ans Display ausartet, kann ich eine Sache nicht unerwähnt lassen: Gehen Sie in einen Drei Shop Ihrer Wahl und überzeugen Sie sich selbst vom einzigartigen Bildschirm des Note10+. Das müssen Sie einfach persönlich gesehen haben.

Wie sieht es mit den Kameras aus?

Mittlerweile gehört es zum guten Ton, mindestens zwei, wenn nicht drei, Kameras auf der Rückseite eines ordentlichen Smartphones zu verbauen. Wieso, fragen Sie sich? Nun, bei Smartphones kann man, im Unterschied zu Spiegelreflexkameras, nicht die Objektive wechseln. Deshalb braucht es bei der mobilen Fotografie eben mehrere Kameras, um unterschiedliche Linsen abzubilden. Auch hier hat Samsung das Beste in das Note10+ integriert, was die Technologien derzeit hergeben. Auf der Rückseite befinden sich vier(!) Kameras:

  • Eine 12MP f/1.5-2.4 Hauptkamera
  • Eine 12MP 2x Zoom Telephoto Kamera
  • Eine 16MP f/2.2 “ultrawide” Weitwinkel
  • Eine sogenannte “TOF – Time of Flight” Kamera für den Portrait-Modus und AR Effekte

Nicht schlecht. Damit bedient man ein ganz schön breites Spektrum und hat den Vorteil, dass das Handy einfach vielseitig ist. Beispiel? Hier habe ich am Attersee einen wunderschönen Schwan fotografiert (ja, der war so nah!). Das Foto ist mit der normalen Kamera entstanden:

Und hier der gleiche Schwan nochmals, aber diesmal mit der Weitwinkelkamera. Und plötzlich sieht man, dass da doch ein paar Schwäne auf dieser grünen Wiese ihre Mahlzeit genossen haben.

Auch die Frontkamera sollte nicht unerwähnt bleiben. Diese ist eine der besten Frontkameras am Markt. Doch das macht nicht alleine ihre Qualität aus, sondern vor allem auch ihre Position. Denn sie befindet sich mitten im Display. Einer könnte meinen, dass das störend ist. Aber nach einigen Tagen mit dem Note10+ muss ich sagen, dass ich oftmals vergesse, dass sie da ist. Wobei ich der Meinung bin, dass das nur ein Zwischenschritt zur nächsten Innovation ist: Der Kamera hinter dem Display.

Was kann man mit dem Stift machen?

Wieso kauft man sich nun ein Samsung Galaxy Note10+? Natürlich nicht nur wegen des wirklich großen Displays und den damit verbundenen Vorteilen. Nein, auch wegen der Möglichkeit, unterwegs bei Meetings und vielen anderen Gelegenheiten mit dem Stift zu arbeiten. Seit dem Note 9 hat Samsung den Stift mit Bluetooth ausgestattet und so vollkommen neue Möglichkeiten eröffnet. Zum Beispiel? Nun, einfach mal die Kamera-App starten, das Handy sicher platzieren und per Stift das Foto auslösen. Super praktisch!

Sie haben mitten in der Nacht eine Idee? Natürlich könnten Sie mittels Bixby-Button dem Note10+ Ihre Einfälle diktieren. Aber wer macht das mitten in der Nacht schon? So können Sie einfach den Stift aus dem Gerät nehmen und direkt auf dem Display losschreiben. Ohne lästiges Aktivieren oder Fingerabdruck eingeben.

Und natürlich der Klassiker. Sie müssen ein PDF unterschreiben. Bis jetzt musste ich das Stück Papier immer zuerst am PC ausfüllen, dann ausdrucken, unterschreiben und einscannen, damit ich es per Mail zurückschicken kann. Das gibt es mit dem Note 10+ nicht mehr. Einfach das PDF öffnen, unterschreiben und an den Absender retournieren.

Mein Favorit ist aber die Möglichkeit, während Meetings in der Firma schnell und einfach kurz mitzuschreiben. Ich nehme meinen Laptop nicht mehr mit – stattdessen öffne ich OneNote (weil die App auch mit meinem OneNote auf dem Laptop synchronisiert ist) und schreibe dort alles Relevante mit.

Der Akku. Ist er wirklich so gut?

Das Display und der Stift sind die Hauptmerkmale der Note-Serie. Doch in Wahrheit gibt es noch ein weiteres, nicht oft erwähntes Argument für das Note 10+: Der Akku. Dieser ist im Note 10+ stolze 4300mAh groß - aber was bedeutet das? Kurzgesagt: Laaaaange Akkulaufzeit. Ich habe das Gerät während einer Fahrt von Salzburg nach Wien getestet. Im Hintergrund lief die Navi-App “Waze” (ein Akkufresser) und im Vordergrund spielten YouTube Musikvideos (ich musste ja unterhalten werden). Das lief alles gleichzeitig. Zusätzlich habe ich die Displayhelligkeit voll aufgedreht. Das Resultat? Ich hatte an diesem Tag insgesamt etwas über 5h “Screen on Time” und noch etwas über 20% Akku. Bei einer moderateren Nutzung schafft das Note jenseits der 7 Stunden “Screen on time”. Echt nicht schlecht.

Und sollte man den Akku dann wirklich geleert haben, lädt der mitgelieferte Quick Charger das Gerät in einer Stunde auf 100%.

Mein Fazit.

Mit dem Galaxy Note 10+ hat Samsung wieder einen großen Wurf gelandet. Das Display ist TOP, die Akkulaufzeit sensationell, die Kameras toll und der Stift eine willkommene Abwechslung im Smartphone-Einheitsbrei.

Der Autor dieses Tests, Marijan Kelava, betreibt seit vielen Jahren einen eigenen Blog. Auf www.marijanbloggt.at beschäftigt er sich vorwiegend mit Technologie-Themen. Das Galaxy Note 10+ bekam Marijan für den Zeitraum des Tests von Drei zur Verfügung gestellt. Fotos: (c) Marijan Kelava